🔴 Von Andy R. Foto von lauragrafie.
Es begann mit einem Schrei!
Dann folgte Schlag um Schlag.
Kleiner Junge sitzt in der Küche,
am Tisch. Erstarrt.
Eine Frau… nicht mehr erkennbar…
blutüberströmt am Körper, Kopf und Haar.
Beklemmende Ruhe kehrt ein… für Sekunden, Minuten, Stunden, Tage…
oder Wochen. Doch… eine Wiederholung der Szenerie ist vorprogrammiert.
Spätestens, wenn dieser Dämon wieder diese Flaschen leert!
Repeat… die Gewalt kam immer wieder nach Hause!
Kleiner Junge sitzt in der Küche,
am Tisch. Eine Diskussion beginnt…
kleiner Junge sticht diesem Dämon eine Gabel ins Bein.
Schlägt und tritt nach ihm…
Fängt an mit schreien… fängt an mit weinen…
möchte nicht mehr Zeuge von solchen Situationen sein.
Trotz Beruhigung und Trost… macht sich in diesem Jungen eine Beklemmung breit. Er verändert sich! Sieht sich anders. Fühlt sich anders. Wie all die anderen! Er möchte doch nur ein normales Kind sein! ohne diese bösen Bilder!
Repeat… die Gewalt kam immer wieder nach Hause!
Dann kam dieser eine Tag. Kleiner Junge sitzt wieder in der Küche,
am Tisch. Erstarrt. Der Dämon packt die Frau am Haar!
Schleift sie ins Schlafzimmer.
Tür wird von innen geschlossen. Was folge, war: …Schrei für Schrei.
Schlag um Schlag. Beklemmende Ruhe.
Der Junge spürt etwas schlimmes.
Kann es nicht verstehen.
Kommt nicht mehr klar.
Repeat… die Gewalt kam immer wieder nach Hause!
Bis zu jenem Tag, auf einmal standen uniformierte Männer da.
Ruhe kehrte zu Hause ein. Repeat! Repeat!
Und doch kommen diese Bilder immer wieder zurück.
Sie beeinflussen diesen Jungen.
Denn er erkennt,
dass die blutüberströmte Frau,
von jedem Tag,
seine Mutter war.
In ihm herrscht Schuld und Scham, Angst und Sorgen.
Die Seele ist befleckt, mit den Schatten aus der Kindheit.
Dreizehn Jahre später, es war ein ganz normaler Tag.
Ein Abbild des prügelnden Dämons, der Geruch nach Alkohol.
Er steht direkt vor ihm da, ganz nah. Aus Angst wird Wut und Hass.
Was folgte war Schlag für Schlag.
Ausgehend von dem Jungen, für jedes Bild der Gewalt, das er in seiner Kindheit sah.
Irrtum! Verwechslung! Es traf den Falschen.
Einen unschuldigen Mann.
Und so erkennt er Tag für Tag,
dass der prügelnde Dämon,
aus seinem Tagebuch im Kinderzimmer,
sein Vater war.
Zwischenmenschlichkeit, Vertrauen, Bindung,
wird durch Schübe und Zweifel eingeschrenkt.
Nähe bedeutet Gefahr. Erinnerungen kommen auf, es ist dieser schwarze Tag.
Als er drei Jahre später, während eines Kellereinbruches, auf sein Opfer traf.
Es gibt keine Entschuldigung für sein Handeln,
sondern tut ihm selbst offenbaren, ein weiterer Faktor seiner Tat.
Schatten der Kindheit. Repeat. Repeat. Kommen immer wieder in ihm, aus ihm hervor.
Bei jeder Beleidigung, jeder Bedrohung, jeder Gefahr.
Bei jeder Lüge, Demütigung oder der Misshandlung in Haft.
Bei jedem eingesteckten Schlag, ist es wie damals.
„Kleiner Junge sitzt in der Küche, am Tisch. Und erstarrt.“
Und so freut er sich, ist dankbar für jeden ruhigen Tag.
Seit vielen Jahren kommt jede Nacht der Traum auf.
Im Schlaf. Von seiner Freiheit – einem neuen Leben.
Mit Freude und schönen Momenten. Und der Hoffnung,
sodann dieses Tagebuch aus seinem Kinderzimmer…
für immer schließen zu können.